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Kai Sender
Sozialarbeiter
Bremen
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Die Seebestattung

© envato elements

Die letzte Ruhestätte im Wasser

Die Seebestattung ist eine Form der Feuerbestattung und zählt in Deutschland zu den alternativen Bestattungsformen. Im Rahmen einer Seebestattung wird die wasserlösliche Urne nach seemännischem Brauch dem Meer übergeben.

Wer wünscht sich eine Seebestattung?

In Deutschland erfreuen sich Seebestattungen seit einigen Jahren einem konstanten Kundenzulauf. Zwischen fünf und zehn Prozent der Deutschen wünschen sich Umfragen zufolge eine Seebestattung in der Ost- oder Nordsee. Seebestattungen sind aktuell besonders an den Küsten beliebt. Doch auch im Landesinneren wächst das Interesse an Seebestattungen. Der häufigste Grund für eine Seebestattung liegt in der Naturnähe. Menschen mit Meeres- oder Küstenbezug gefällt die Vorstellung, nach ihrem Tod selbst ein Teil der Wellen zu werden.

Wer kann eine Seebestattung bekommen?

Heutzutage kann grundsätzlich jeder eine Bestattung nach seemännischer Tradition bekommen. Die verstorbene Person sollte allerdings ihren Willen zur Einäscherung und Seebestattung verschriftlicht haben. Dazu eignet sich eine Bestattungsverfügung mit Ort, Datum, Unterschrift und einer Begründung für die Wahl der Seebestattung. Gibt es keine solche Verfügung des Verstorbenen, können die Hinterbliebenen einen Antrag stellen.

Wo werden in Deutschland Seebestattungen angeboten?

In sämtlichen Binnengewässern ist eine Seebestattung verboten. Das heißt, in Deutschland bleiben nur die Nord- und Ostsee für Seebestattungen übrig. Gebiete zum Fischen oder für den Wassersport sind ebenso tabu wie die Drei-Meilen-Zone zur nächsten Küste.

Trotzdem gibt es einige speziell ausgewiesene Bestattungsgebiete in der deutschen Ost- und Nordsee. Dabei stehen viele Abfahrtshäfen zur Auswahl.

Wie lange dauert es vom Tod bis zur Seebestattung?

Nach dem Tod vergehen bis zur Seebestattung oft noch Monate. Angehörige des Verstorbenen haben nach der Kremation viel Zeit, die eigentliche Seebestattung zu organisieren. Denn bei Seebestattungen hängt das Datum für die Zeremonie stark vom Wetter, Wellengang und den Ausfahrtkalendern der Reedereien ab.

© envato elements

Wie unterscheidet sich die Urne bei Seebestattungen von anderen Urnen?

Eine Seebestattungsurne ist im Gegensatz zu herkömmlichen Urnen wasserlöslich und mit Sand oder Kies beschwert. In Deutschland greift man auf Sulfaturnen zurück. Im Ausland werden meist Urnen aus Zellulose genutzt. Die Urne löst sich je nach Material, Wasser und Strömung in 12 bis 24 Stunden auf.

Wie läuft eine Seebestattung ab?

Stille Beisetzung

Eine Seebestattung kann mit oder ohne Begleitung erfolgen. Ohne Begleitung spricht man von einer stillen Beisetzung, bei der gleich mehrere Urnen beigesetzt werden. In diesem Fall kann die Trauerfeier an Land erfolgen, ansonsten handelt es sich bei der stillen Beisetzung um eine besonders anonyme Bestattungsform. Während der stillen Seebestattung wird keine Musik gespielt und auch keine Rede gehalten.

Seebestattung mit Trauergästen

Mit Begleitung dauert eine Seebestattung zwischen zwei und drei Stunden. Die Trauergäste treffen sich am Abfahrtshafen, treten gemeinsam an Bord und fahren zur Position der Beisetzung. Während der Fahrt können sie sich an der Urne vom Verstorbenen verabschieden.

Während der Zeremonie weht die Fahne des Schiffs auf halbmast. Ein Geistlicher oder der Schiffskapitän können eine inhaltlich abgesprochene Trauerrede halten.

Nach einem Moment der Andacht übergibt der Kapitän die Urne an einem Schiffstau feierlich der See. Dabei werden oft Seemannslieder oder andere Musikstücke gespielt.

Anschließend können die Trauergäste Blütenblätter oder Blumen auf das Meer verstreuen. Das Schiff dreht noch eine Ehrenrunde und erweist dem Verstorbenen mit dem Schiffshorn die letzte Ehre. Auf der Rückfahrt kann die Trauergemeinde bewirtet werden.

Nach der Seebestattung

Nach der Beisetzung bekommen die Hinterbliebenen eine sogenannte Seegrabmappe. Darin befinden sich ein Ausschnitt des Schiffstagebuchs sowie eine Seekarte mit der exakten Beisetzungsposition. Da es dennoch keinen festen Ort der Trauer gibt, bieten Seebestattungsreedereien regelmäßig Gedenkfahrten in die Nord- oder Ostsee an.

Die Vorteile der Seebestattung:

Abseits der Naturnähe und Seeverbundenheit bietet die Seebestattung den Vorteil, dass man sich statt eines Friedhofs ein relativ frei wählbares Seegebiet sowie einen Abfahrtshafen aussuchen kann. Den Angehörigen erlaubt die Seebestattung nach der Einäscherung viel Zeit zur Planung. Außerdem ist die Seebestattung nach der Beisetzung ortsunabhängig und damit frei von Pflegeaufwand oder Folgekosten. Generell zählt die Seebestattung durch das Wegfallen von Friedhofsgebühren und einem Grabstein zu den preiswerteren Bestattungsformen.

Die Kosten der Seebestattung:

Die Preise für Seebestattungen variieren stark. Speziell stille Seebestattungen sind durch ihre Anonymität nach der Beisetzung eine günstige Bestattungsform. Unbegleitete Seebestattungen beginnen bei etwa 2.000 Euro. Mit Trauerfeier kosten Seebestattungen zwischen 3.000 und 4.000 Euro.

Fazit:

Die Seebestattung ist eine ortsunabhängige und recht anonyme Bestattungsform. Dabei wird die Asche in einer Urne ins Meer gelassen. In Deutschland ist das in bestimmten Gebieten der Ost- und Nordsee erlaubt. Besonders bei Menschen aus Küstenregionen oder Personen mit starkem Bezug zum Wasser sind Seebestattungen beliebt. Seebestattungen finden mit und ohne Begleitung statt und zählen durch die fehlenden Folgekosten zu den günstigeren Bestattungsformen.