Die Vinylbestattung
Quelle: envato elements
Die Vinylbestattung: Ein besonderes musikalisches Andenken
Für eine Vinylbestattung werden Teile der Totenasche zur Herstellung einer Schallplatte verwendet. Die Asche wird mit dem Rohmaterial der Schallplatte verbunden und anschließend nach dem üblichen Verfahren hergestellt.
Was versteht man unter einer Vinylbestattung?
Bei der Vinylbestattung handelt es sich um keine für sich stehende Bestattungsform. Vielmehr baut sie auf der Feuerbestattung auf. Nach der Kremation wird die Asche in die Schallplatte eingepresst. Die Idee dazu stammt von Jason Leach, dem Gründer der britischen Firma „And Vinyly“. Die Platte kann dabei individuell gestaltet und mit der Stimme oder den Lieblingsliedern des Verstorbenen bespielt werden. Das Knistern beim Abspielen unterscheidet sich durch die eingearbeitete Asche von Platte zu Platte.
Wer wünscht sich eine Vinylbestattung?
Die Bestattungsform ist speziell für Musik- und Schallplattenliebhaber attraktiv. Auch für zu Lebzeiten in der Musikbranche tätige Menschen bietet sich die Vinylbestattung an.
Wo sind Vinylbestattungen möglich?
Vinylbestattungen sind in Großbritannien möglich. Dort der Umgang mit Asche von Verstorbenen weniger streng ist als in Deutschland. In Großbritannien gibt es keinen geltenden Friedhofszwang.
Wann wird die Vinylbestattung in Deutschland erlaubt?
Auch wenn es hierzulande bereits einige Lockerungen der Friedhofspflicht gab, werden Vinylbestattung in Zukunft vermutlich nicht erlaubt sein.
Wie läuft eine Vinylbestattung ab?
Zunächst wird der Verstorbene im Rahmen einer Feuerbestattung eingeäschert. Zu den benötigten Materialien zählen das Artwork, die gewünschten Audiodateien und etwa ein Teelöffel Totenasche. Die Asche wird dann auf dem noch weichen Vinyl verteilt und somit Teil der Platte. Bis die fertige Schallplatte bei den Hinterbliebenen ankommt, vergehen in der Regel einige Wochen. Die übrige Asche kann individuell beigesetzt werden.
Vorteile einer Vinylbestattung:
Vielen Hinterbliebenen gibt die Stimme oder das Lieblingsmusikstück mit dem Knistern der Asche das Gefühl, dem Verstorbenen ganz nah zu sein. Durch die Zugabe der Totenasche ist zudem jede Platte etwas Besonderes und ein echtes Unikat. Des Weiteren ist die Vinylbestattung sehr variabel und dadurch noch individueller.
Kosten einer Vinylbestattung:
Bei der Vinylbestattung können bis zu 30 Alben gepresst werden. Typischerweise kostet die Vinylbestattung ohne die anderen üblichen Bestattungsleistungen zwischen 1.000 und 3.500 Euro. Bei den günstigeren Varianten ist nur eine Plattenseite spielbar und es wird auf optische Individualisierungen verzichtet. Zusätzliche Leistungen wie das Komponieren eigener Lieder sind ebenfalls möglich.
Fazit:
Die Vinylbestattung ist eine sehr persönliche Art, einer musikbegeisterten Person zu gedenken. Dazu wird in Großbritannien ein kleiner Teil der Totenasche in die abspielbare Schallplatte eingearbeitet. Die Platte kann auf verschiedene Weisen gestaltet und mit beliebigen Audios bespielt werden.