Jane Birkin

* 14.12.1946 in Marylebone
† 16.07.2023 in Paris

Angelegt am 16.07.2023
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Über den Trauerfall (9)

Hier finden Sie ganz besondere Erinnerungen an Jane Birkin, wie z.B. Bilder von schönen Momenten, die Trauerrede oder die Lebensgeschichte.

Jane Birkin

16.07.2023 um 19:20 Uhr von Redaktion

Jane Mallory Birkin OBE (* 14. Dezember 1946 in Marylebone, London; † 16. Juli 2023 in Paris) war eine britisch-französische Schauspielerin und Sängerin. Sie lebte ab Ende der 1960er-Jahre in Frankreich, u. a. in Paris und der Bretagne (in der Nähe von Saint-Pabu).

Leben und Werk

16.07.2023 um 19:20 Uhr von Redaktion

Jane Birkin wurde als zweites von drei Kindern des Lieutenant Commander der Royal Navy David Birkin († 1991) und der Schauspielerin Judy Campbell († 2004) geboren. Zusammen mit ihrer jüngeren Schwester Linda und ihrem älteren Bruder Andrew wuchs sie in Chelsea auf.

Ihren internationalen Durchbruch hatte Jane Birkin in der Rolle eines Fotomodells in Michelangelo Antonionis Film Blow Up, der 1967 bei den Filmfestspielen in Cannes die Goldene Palme erhielt. 1968 spielte sie an der Seite von Romy Schneider und Alain Delon eine Nebenrolle in Der Swimmingpool (La Piscine).

Während der Dreharbeiten zu Slogan lernte sie den französischen Musiker und Schauspieler Serge Gainsbourg kennen. Mit ihm nahm sie 1969 den von Gainsbourg verfassten Song Je t’aime … moi non plus auf, den dieser ursprünglich mit Brigitte Bardot eingesungen, aber auf deren Bitte nicht veröffentlicht hatte. Das Lied stand bei zahlreichen Rundfunksendern auf der Schwarzen Liste, da es als anstößig galt. Die Schallplatte verkaufte sich vermutlich gerade deshalb in wenigen Monaten mehr als eine Million Mal und machte das Paar Birkin-Gainsbourg international bekannt. Birkin hatte in den frühen Jahren ihrer Laufbahn ein Lolita-Image. Gainsbourg und Birkin produzierten anschließend zwölf Jahre lang teils solo, teils gemeinsam Musik. So wirkte sie an seiner Langspielplatte L’histoire de Melody Nelson (1971) und deren surrealer Verfilmung mit. Birkin spielte zudem in zahlreichen, oft seichten Kinofilmen.

Im Jahr 1980 trennten sich Birkin und Gainsbourg. Mit Rollen in den Filmen ihres neuen Lebenspartners, des Regisseurs Jacques Doillon, gelang es ihr, als Schauspielerin ins Charakterfach zu wechseln. Gainsbourg widmete ihr 1990 sein letztes Album, Amours des feintes. Nach seinem Tod im Jahr 1991 beschloss sie, ihre musikalische Karriere zu beenden. Ab 1998 veröffentlichte sie jedoch wieder eigene Musikaufnahmen, teilweise mit bekannten Künstlern wie dem Geiger Djamel Benyelles, Manu Chao, Brian Molko, Bryan Ferry und Beth Gibbons.

Birkin war Ehrengast der Viennale 2005. Ihr zu Ehren wurden während des Festivals einige ihrer Filme aufgeführt, so z. B. Je t’aime, La Pirate und Daddy Nostalgie. Im März 2006 erschien ihr Album Fictions, auf dem sie erneut mit zeitgenössischen Musikern wie Beth Gibbons, Johnny Marr und Rufus Wainwright zusammenarbeitete. Auf dem Album finden sich Coverversionen von Liedern von Tom Waits, Neil Young und Kate Bush.

2017 ging sie mit ihrem neuen Album, Birkin/Gainsbourg le symphonique, auf Tournee. In Deutschland war sie auf den Ruhrfestspielen zu Gast. Sie wurde von einem Symphonieorchester aus rund 80 Musikern unter der Leitung des japanischen Komponisten und Pianisten Nobuyuki Nakajima begleitet.

Birkin hatte in ihrer 2018 erschienenen Biografie ihren Kampf gegen die Leukämie öffentlich gemacht. Im Mai 2023 musste sie ihre für die Sommersaison geplanten Konzerte aus gesundheitlichen Gründen absagen. Sie starb am 16. Juli 2023 im Alter von 76 Jahren in ihrem Haus in Paris.

Privatleben

16.07.2023 um 19:17 Uhr von Redaktion

Birkin war von 1965 bis 1968 mit dem Komponisten John Barry verheiratet, von 1969 bis 1980 war sie mit dem Sänger Serge Gainsbourg liiert und danach bis in die 1990er-Jahre mit dem Regisseur Jacques Doillon. Ihre Töchter Kate Barry (1967–2013), Charlotte Gainsbourg (* 1971) und Lou Doillon (* 1982) entstammen diesen Beziehungen.

Filmografie (Auswahl)

16.07.2023 um 19:16 Uhr von Redaktion

1965: Der gewisse Kniff (The Knack… and How to Get it)
1966: Blow Up (Blowup)
1969: Der Swimmingpool (La Piscine)
1969: Slogan (Slogan)
1969: Welt voller Wunder (Wonderwall)
1969: Katmandu (Les Chemins de Katmandou)
1970: Ticky – Eine Nummer zu klein (Trop petit mon ami)
1970: Cannabis – Engel der Gewalt (Cannabis)
1971: Ein Kerl zum Pferdestehlen (Il romanzo di un ladro di cavallo)
1972: Sieben Tote in den Augen der Katze (La morte negli occhi del gatto)
1973: Das wilde Schaf (Le Mouton enragé)
1973: Das Grab der lebenden Puppen (Dark Places)
1973: Privat-Vorstellung (Projection privée)
1973: Don Juan 73 (Don Juan ou Si Don Juan était une femme…)
1974: Ernsthaft wie das Vergnügen (Sérieux comme le plaisir)
1974: Der lange Blonde mit den roten Haaren (La Moutarde me monte au nez)
1975: Der Tolpatsch mit dem sechsten Sinn (La Course à l’échalote)
1975: Quartett Bestial (7 Morts sur Ordonnance)
1975: Catherine & Co (Cathérine et Cie.)
1976: Je t’aime (Je t’aime moi non plus)
1976: Quartett der Leidenschaften (Bruciati di cocente passione)
1976: Le Diable au coeur
1977: Ein irrer Typ (L’Animal)
1978: Tod auf dem Nil (Death on the Nile)
1981: Egon Schiele – Exzesse (Egon Schiele, enfer et passion)
1981: Ein kleines Luder (La fille prodigue)
1982: Das Böse unter der Sonne (Evil Under the Sun)
1982: Die Spürnase (Nestor Burma, detéctive du choc)
1983: Mein Freund, der Frauenheld (L’Ami de Vincent)
1983: Leibwächter (Le Garde du corps)
1984: Theater der Liebe (L’Amour par terre)
1984: Die Piratin (La Pirate)
1985: Dust
1986: Beethoven
1986: Die Frau meines Lebens (La Femme de ma vie)
1987: Comédie
1987: Schütze deine Rechte (Soigne ta droite)
1987: Jane B. par Agnès V.
1987: Die Zeit mit Julien (Kung-Fu Master)
1989: Daddy Nostalgie
1991: Die schöne Querulantin (La Belle noiseuse)
1995: Noir comme le souvenir
1997: Das Leben ist ein Chanson (On connaît la chanson)
1998: Die Zeit der Jugend (A Soldier’s Daughter Never Dies)
1999: The Last September
2007: Boxes (auch Buch und Regie)
2009: 36 Ansichten des Pic Saint-Loup (36 vues du Pic Saint Loup)
2010: Thelma, Louise et Chantal
2011: Si tu meurs, je te tue
2012: Twice Born – Was vom Leben übrig bleibt (Venuto al mondo)
2013: Wildes Treiben am Quai d’Orsay (Quai d’Orsay)
2013: Bleu catacombes
2013: Haewon und die Männer (Nugu-ui Ttal-do Anin Haewon)
2016: Die Frau und der Schnellzug (La femme et le TGV, Kurzfilm)

Bücher

16.07.2023 um 19:15 Uhr von Redaktion

Munkey Diaries. Die privaten Tagebücher. Übersetzt von Barbara Heber-Schärer. Penguin Verlag, München 2019, ISBN 978-3-328-60116-6.

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