Heidelinde Weis

* 17.09.1940 in Villach
† 24.11.2023 in Villach

Angelegt am 25.11.2023
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Über den Trauerfall (1)

Hier finden Sie ganz besondere Erinnerungen an Heidelinde Weis, wie z.B. Bilder von schönen Momenten, die Trauerrede oder die Lebensgeschichte.

Heidelinde Weis

25.11.2023 um 11:35 Uhr von Redaktion


Heidelinde Weis (* 17. September 1940 in Villach, Kärnten; † 24. November 2023 ebenda) war eine österreichisch-deutsche Schauspielerin, Regisseurin und Sängerin.
Leben
Heidelinde Weis (bürgerlicher Name Heidelinde Duna) war die Tochter eines kaufmännischen Angestellten. Sie besuchte eine Handelsschule und spielte 14-jährig an der Österreichischen Schulbühne die Titelrolle in einer Adaption des Märchens Hans im Glück. Nach ihrer Schauspielausbildung am Max-Reinhardt-Seminar in Wien in den Jahren 1957/58 (zusammen mit Erika Pluhar) gehörte sie 1959/60 zum festen Ensemble des Theaters in der Josefstadt in Wien. Ihr Kinodebüt gab sie 1959 im Film Ich heirate Herrn Direktor, in dem sie eine strebsame Stenotypistin darstellte.

Heidelinde Weis war seit 1960 bis zu dessen Tod 1998 mit dem 21 Jahre älteren Theaterproduzenten Hellmuth Duna verheiratet. Sie ging seitdem häufig mit dessen Schaubühne auf Tournee. Von 1962 bis 1981 gab sie Gastspiele u. a. am Theater am Kurfürstendamm, in Hamburg, Düsseldorf und am Theater in der Brienner Straße in München. Besonders erfolgreich war sie in Colombe von Anouilh, aber auch als Isabella in Maß für Maß und Olivia in Was ihr wollt konnte sie überzeugen. Bei den Salzburger Festspielen verkörperte sie 1976 Rosetta in Leonce und Lena und 1978 die Gräfin in Der tolle Tag oder Figaros Hochzeit.

Beim Film wurde sie 1964 mit dem Part der Titelheldin in Michael Pfleghars Die Tote von Beverly Hills bekannt; anschließend wirkte sie in mehreren Folgen der Lausbubengeschichten-Filmserie nach Ludwig Thoma mit. In der Historienfilmkomödie Liselotte von der Pfalz übernahm sie die Titelrolle.

Ende der 1960er-Jahre verlagerte sie ihre Arbeit zunehmend zum Fernsehen, nachdem sie bereits während ihrer Schauspielausbildung ab 1958 erste Fernsehauftritte in der Rolle der Tochter Gerda in der Live-Serie Familie Leitner des Österreichischen Fernsehens hatte und 1963 an der Seite von Claus Biederstaedt die Titelrolle in der zwanzigteiligen Fernsehserie Meine Frau Susanne spielte. Weiter bekannt wurde sie 1971 in dem dreiteiligen WDR-Fernsehfilm Die Frau in Weiß, der Verfilmung eines Wilkie-Collins-Romans, in dem sie unter der Regie von Wilhelm Semmelroth die Doppelrolle der Laura und der Frau in Weiß spielte.

Seit Mitte der 1960er-Jahre war sie mit Chansons erfolgreich, wobei sie unter anderem mit Kristian Schultze zusammenarbeitete. 1975 veröffentlichte sie unter dem Titel So sing ich ihre erste Langspielplatte mit selbst getexteten Liedern, für die sie mit dem Deutschen Schallplattenpreis der Phonoakademie Berlin ausgezeichnet wurde. Es folgten die Musikalben So ein Narr bin ich (1976) und Aber Träume hatt ich viel (1979). 1983 trat sie drei Monate lang ununterbrochen in der Münchner Lach- und Schießgesellschaft mit dem Programm Lieder über die Liebe oder was man dafür hält und Rosa und schwarze Lieder auf.

Im Jahr 1981 gab sie mit Kristian Schultze, dem Gitarristen Sigi Schwab und dem Flötisten Chris Hinze ein Konzert im Rahmen des Festivals Carinthischer Sommer.

Darüber hinaus war sie als Sprecherin bei verschiedenen Hörspielproduktionen beteiligt.

Neben Gastauftritten in Serien wie Der Kommissar, Der Alte, Derrick und Ein Fall für zwei spielte sie 1982 in der Fernsehproduktion Die Erbin und 1984 unter der Regie von Rolf von Sydow in Abgehört. In der Fernsehserie Die Schwarzwaldklinik übernahm sie in den ersten sieben Folgen die Rolle der Ärztin Dr. Elena Bach, die bei einem Autounfall tödlich verunglückte.

Durch die langjährige Krankheit ihres Ehemannes, der von ihr gepflegt wurde, machte sie sich Mitte der 1980er-Jahre sehr rar. Nach dessen Tod im Jahr 1998 war sie neben Serienproduktionen wie Das Traumschiff, Rosamunde-Pilcher- und Utta-Danella-Verfilmungen auch wieder öfter in deutschsprachigen Fernsehproduktionen zu sehen.

1998 führte sie für das Bühnenstück Nächstes Jahr, gleiche Zeit mit Heiner Lauterbach selbst Regie.

Trotz schwerer Erkrankungen arbeitete sie weiter in Film-, Fernseh- und Rundfunkproduktionen. Als Stehaufmännchen bezeichnete sie sich selbst. Als junge Frau saß sie wegen Multipler Sklerose zeitweise im Rollstuhl. Nebenbei engagierte sie sich bei karitativen Organisationen und in Produktionen, die vor allem im Zusammenhang mit ihren eigenen Erkrankungen stehen.

Im März 2016 wurde bekannt, dass Heidelinde Weis an Blasenkrebs erkrankt ist. Im August 2016 wurde ihre Genesung vermeldet.

Im Jahr 2022 erschien ihre Autobiographie Das Beste kommt noch.

Am Abend des 24. November 2023 starb Heidelinde Weis nach einem Schwächeanfall im Landeskrankenhaus Villach an Herzversagen.

Filmografie (Auswahl)
1960: Ich heirate Herrn Direktor (Kino)
1960: Familie Leitner (Fernsehserie, Folge 1-14)
1961: Mary Rose
1963: Die Probe oder Die bestrafte Liebe
1963: Was ihr wollt
1963: Detective Story
1963: Der Geisterzug
1963: Meine Frau Susanne (Fernsehserie, 20 Folgen)
1963: Die kleinste Schau der Welt
1964: Zwei Herren aus Verona
1964: Die Tote von Beverly Hills (Kino)
1964: Die Reise um die Erde
1964: Eurydike
1964: Die Festung (Kino)
1964: Lausbubengeschichten (Kino)
1964: Erzähl mir nichts (Kino)
1964: Zweierlei Maß
1965: Colombe
1965: Der seidene Schuh (Mini-Serie, 4 Teile)
1965: Mädchen hinter Gittern (Kino)
1965: Serenade für zwei Spione (Kino)
1965: Antigone
1965: Tante Frieda–Neue Lausbubengeschichten (Kino)
1966: Liselotte von der Pfalz (Kino)
1966: Onkel Filser–Allerneueste Lausbubengeschichten (Kino)
1966: und Scotland Yard schweigt (The Man Outside, Kino)
1967: Der Lügner und die Nonne (Kino)
1967: Wenn Ludwig ins Manöver zieht (Kino)
1967: Der Paukenspieler (Miniserie, Teil 2)
1968: Die Geschichte von Vasco
1968: Othello
1969: Jean der Träumer
1969: Liebe gegen Paragraphen
1969: Ein Dorf ohne Männer
1970: Something for Everyone (Kino)
1970: Dem Täter auf der Spur (Fernsehserie, Folge 4-03 Froschmänner)
1970: Die Marquise von B. (Zweiteiler)
1971: Die Frau in Weiß (Dreiteiler)
1971: Hallo, wer dort?
1972: Der Kommissar (Fernsehserie, Folge 4-02 Die Tote im Park)
1973: Diamantenparty
1973: Vabanque
1974: Nie wieder Mary
1975: Eine Frau zieht ein
1976–1998: Derrick (Fernsehserie, 3 Folgen)
1977–2002: Der Alte (Fernsehserie, 4 Folgen)
1978: Eifersucht
1978: Ein Sommertagstraum
1979: Wo die Liebe hinfällt
1979: es ist die Liebe (TV)
1980: Das Fräulein (Gospodjica, Kino)
1981: Colombe
1981: Die Gerechten
1982: Die Erbin (Washington Square)
1982: Der Heuler
1983: Die Krimistunde (Fernsehserie, Folge 8, Episode: "Der vergessene Hund")
1984: Funkeln im Auge
1984: Abgehört
1984, 1992: Ein Fall für zwei (Fernsehserie, Folgen 4-07–4-09, 12-05)
1984: Geld oder Leben
1985: In Amt und Würden
1985: Die Schwarzwaldklinik (Fernsehserie, Folgen 1-01–1-07)
1986: Quadrille
1986: Das Traumschiff–Thailand
1986: Acht Stunden Zeit
1986: Spätes Erröten
1987: Die selige Edwina Black
1987: Der elegante Hund (Miniserie, Folge 3 Man tanzt wieder Tango)
1987: Flohr und die Traumfrau
1987–1990: Das Erbe der Guldenburgs (Fernsehserie, 20 Folgen, nur Synchronstimme)
1988: Alte Zeiten
1989: Umwege nach Venedig
1990: Kann ich noch ein bißchen bleiben?
1990: Falsche Spuren
1991: Ausgetrickst
1991: Auf der Suche nach Salome (Sechsteiler)
1992: Eine phantastische Nacht
1993: Eurocops (Fernsehserie, Folge 6-05 Flamingo)
1993: Das Traumschiff–Südafrika
1993: Rosamunde Pilcher: Stürmische Begegnung
1993: Nervenkrieg
1994: Gabriellas Rache
1995: Ein Richter zum Küssen
1995: Drei in fremden Kissen
1996: Faust (Fernsehserie, Folge 2-04 Nachtwache)
1996: Drei in fremden Betten
1996: Wir Königskinder
1997: Haus der Vergeltung
1997: Ein Mord für Quandt (Fernsehserie, Folge 1-12 Die Schlinge)
1999: Am Anfang war der Seitensprung
2000: Nicht mit uns
2001: Am Anfang war die Eifersucht
2001: Sommerwind
2003: Lotti auf der Flucht
2002: In der Mitte eines Lebens (Dreiteiler)
2003: Drei unter einer Decke
2003: Fliege kehrt zurück
2004: Rosamunde Pilcher–Liebe im Spiel
2004: Fliege hat Angst
2005: Neue Freunde, neues Glück
2005: Heirate meine Frau
2006: Typisch Sophie (Fernsehserie, Folge 2-03 Auf Treu und Glauben)
2006: Glück auf vier Rädern
2006: Lilly Schönauer–Liebe hat Flügel
2008: Ein Ferienhaus auf Ibiza
2008: Liebe für Fortgeschrittene
2008: SOKO 5113 (Fernsehserie, Folge 34-05 Endstation Hoffnung)
2008: Das Traumschiff–Vietnam
2008: Utta Danella-Wenn Träume fliegen
2009: Nichts als Ärger mit den Männern
2009: Vorzimmer zur Hölle
2010: Die grünen Hügel von Wales
2011: Pfarrer Braun–Altes Geld, junges Blut
2011: Utta Danella–Wachgeküsst
2011: Das Glück ist ein Kaktus
2011: Vorzimmer zur Hölle–Streng geheim!
2012: Das Traumhotel–Brasilien
2012: Lebe dein Leben
2015: Weißblaue Geschichten–Die Partykönigin
Hörspiele (Auswahl)
1975: Unterschlupf (nach Freda Langton Smith, aus dem Englischen von Clemens Badenberg) (als Tammy), Regie: Peter M. Preissler
1977: Pelleas und Melisande (von Helmut Peschina nach Pelléas et Melisande von Maurice Maeterlinck) (als Melisande), Regie: Hans Krendlesberger
1977: Ein kleiner Totentanz (von Ingeborg Drewitz) (als die Mutter), Regie: Hans Krendlesberger
1977: Gestatten, mein Name ist Cox: Mord ist strafbar (von Rolf und Alexandra Becker) (als Margit Simmons), Regie: Heiner Schmidt
1978: Wer weiß, was noch kommt (von Max Kruse) (als Dr. Melanie Ferry), Regie: Dieter Hasselblatt
1978: R.U.R. – Rossums Universal Roboter (nach Karel Capek) (als Helene Glory), Regie: Heiner Schmidt
1979: Der Computer-Computer (von Eva Maria Mudrich) (als Frau Brückner), Regie: Heiner Schmidt
1979: Paracelsus (nach Arthur Schnitzler) (als Justina), Regie: Dieter Hasselblatt
1982: Othello (nach William Shakespeare) (als Desdemona), Regie: Hans Hausmann
1982: Das Haus hinter der Kirche (nach Gilles Costaz) (als Maggi), Regie: Klaus Wirbitzky
1983: Herbst (nach James Saunders) (als Kate), Regie: Hans Hausmann
1983: Die Selbstmörderin (von Dorothea Macheiner) (als die Frau), Regie: Arno Patscheider
2012: Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern (nach Hans Christian Andersen), Beitrag zum Hörbuch "Mutmachmärchen für Frauen mit Brustkrebs"
Auszeichnunge
1976: Goldener Bildschirm
1976: Deutscher Schallplattenpreis
1977: Goldene Kamera
1982: Großes Goldenes Ehrenzeichen des Landes Kärnten
2000: Kulturpreis der Stadt Villach

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